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11.02.2020

Presseartikel

Gastbeitrag: Florian Lanz zu Stadtentwicklung

Infrastrukturinvestments: Ein Lamento löst keine Probleme

Cash Online

Kennen Sie „die einsamste Metro-Station der Welt“? Zufällig stieß ich vor Kurzem auf ein Webvideo mit diesem Titel und war sofort gespannt: Was hat es damit auf sich, dass in einer menschenleeren Gegend Chinas zwar von Passagieren keine Spur ist, aber alle fünf Minuten U-Bahnen halten? Die Auflösung: Menschenleer wird es dort nicht lange bleiben. In Chongqing, Zentrum eines der am schnellsten wachsenden Ballungsräume der Welt, ist Stadtentwicklung ein integrierter Prozess. Zunächst kommt die Verkehrsinfrastruktur – und dann die Wohnbebauung. Wenn die ersten Bewohner irgendwann einziehen, ist die U-Bahn also schon längst da. Ich war beeindruckt. Und zugleich konsterniert, dass es hierzulande meist nichts damit wird, genauso vorausschauend zu planen.

Steigende Preise durch Verkehrsbelastung und hohe Nachfrage

Denn auch unsere Großstädte und Ballungsräume wachsen wie lange nicht mehr. Seit der Jahrtausendwende haben fast alle deutschen Metropolen kräftig an Einwohnern hinzugewonnen: Hamburg beispielsweise um 7,3 Prozent, Berlin um 7,5, Köln um 12,2 und München gar um 21,6 Prozent. Dieses Wachstum stellt Verwaltung und Zivilgesellschaft vor Herausforderungen zunehmender Verdichtung – und auch die Wohnungswirtschaft ringt mit der Aufgabe, beim neuen Wohnraum mit dem Tempo der Zuwanderung Schritt zu halten. Die Hindernisse dabei sind hinlänglich bekannt: Die Verknappung von Grundstücken steht der Nachverdichtung im Weg, regelmäßig ergeben sich Nutzerkonflikte um Lärm, Anbindung oder Verkehrsbelastung, und die hohe Nachfrage lässt die Preise klettern.

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